Ruhm der Montagsdemo

Hätte Klaus-Peter Kleffel nicht beim Hartz-Prozess in Braunschweig demonstriert, wäre er wohl nicht berühmt geworden. „Bewährung für Peter Hartz – 400 Euro oder 20 Tage Knast für Montagsdemonstranten“, stand auf seinem Plakat, an dem Peter Hartz vorbeischritt. Zwei Tage später stand die Geschichte in der Süddeutschen Zeitung. Seitdem rufen öfter Journalisten an.

Schon länger haben die Montagsdemonstranten in Hannover Ärger mit der Polizei, die sich vor allem an dem Einsatz eines Mikrofons stört. So etwas ist in Hannover nur bei Versammlungen von über 50 Menschen erlaubt. Zu den Montagsdemos kamen oft nur 30. „Wir haben es drauf ankommen lassen“, gibt Kleffel zu.

Den Strafbefehl über 400 Euro erhielt er, weil er sich im Mai 2006 der polizeilichen Anordnung widersetzte, das Mikrofon wegzulegen. „Der Sozialabbau ist so gravierend, dass die Betroffenen das Recht haben, darauf aufmerksam zu machen“, findet Kleffel, der als Mitglied der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) gegen die „Ausplünderung der Werktätigen“ kämpft.

Weil er die Werktätigen selbst zu Wort kommen lassen möchte, braucht Kleffel das Mikrofon. „Das sieht nur der Kleingeist von Polizeipräsident nicht ein.“ Am Montag konfiszierte ein Polizeibeamter das Mikrofon. „Ihr seid doch selbst Opfer dieser beschissenen Sparpolitik“, hätte Kleffel den Polizisten am liebsten zugerufen.

So weit ging er dann aber doch nicht, sondern stieg auf eine Bank und gab lautstark den „Angriff auf die Montagsdemo“ bekannt. Die Schaulustigen, die herbeiströmten, brachten die Teilnehmerzahl schlagartig auf über 50. Ob deswegen die Polizei das Mikrofon wieder herausgab, weiß Kleffel nicht. Allerdings habe man ihm bei einem Nachgespräch im Polizeipräsidium eine neue Anzeige angekündigt, wegen „Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz“. WIE