Datenbank für Lobbyisten

Interessenvertreter sollen Geldquellen offenlegen, fordert die EU-Kommission

BERLIN dpa ■ Der Vizepräsident der EU-Kommission, Siim Kallas, hat von Lobbyisten die Offenlegung ihrer Geldquellen gefordert. „Es muss klar zu sehen sein, woher das Geld stammt“, sagte der aus Estland stammende Kommissar gestern im Tagesspiegel. Die EU-Kommission strebe eine Lobbyisten-Datenbank an, aus der der jeweilige Zweck und die finanziellen Quellen einer im Rahmen der EU tätigen Lobbygruppe hervorgehe, sagte der EU-Kommissar. Im März werde die Kommission mit der Diskussion über die Details der Datenbank beginnen. Nach Schätzungen gibt es 15.000 Lobbyisten und 2600 Interessenverbände in Brüssel. „Alle Organisationen verstärken ihre Präsenz in Brüssel. Deshalb brauchen wir Klarheit“, sagte Kallas. Er wies darauf hin, dass es unter den Nichtregierungsorganisationen Gruppen gebe, die mit Anzeigenkampagnen auf sich aufmerksam machten, in Wirklichkeit aber wirtschaftliche Interessen verträten.