Begehrte Sparkasse

19 Bieter aus In- und Ausland zeigen Interesse an der Landesbank, zu der auch die Berliner Sparkasse gehört

Beim geplanten Verkauf der Landesbank Berlin (LBB) zeichnet sich ein Bieterkampf zwischen zahlreichen Interessenten ab. Ins Rennen gehen wollen 19 mögliche Käufer aus dem In- und Ausland, wie die Senatsverwaltung für Finanzen gestern nach Ablauf einer ersten Frist mitteilte. Interesse an der früheren Bankgesellschaft Berlin haben unter anderem die Sparkassen, die HSH Nordbank, die BayernLB und die Landesbank Baden-Württemberg bekundet. Dabei sind laut Finanzkreisen zudem HypoVereinsbank und Commerzbank. Berlin muss sich wegen EU-Sanierungsauflagen bis Jahresende von seinem 81-Prozent-Anteil an der LBB trennen. Erwartet wird ein Milliardenerlös.

„Ich bin hoch zufrieden, dass das Interesse so groß ist, wie wir es erwartet haben“, sagte Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD). Die Interessenbekundungen würden nun geprüft. Die Bieter, die für das eigentliche Verfahren zugelassen werden, sollen in einem nächsten Schritt nähere Informationen bekommen und dann im Frühjahr um ein unverbindliches erstes Angebot gebeten werden. Unter den möglichen Käufern sind auch Finanzinvestoren und strategische Investoren.

Der Verkaufserlös soll Altlasten so weit wie möglich abdecken, die dadurch entstanden waren, dass das Land die damalige Bankgesellschaft 2001 vor dem Aus bewahrt hatte. Das Unternehmen war durch riskante Immobiliengeschäfte an den Rand des Zusammenbruchs geraten und nur durch Milliardenhilfen des Landes gerettet worden. Ein erster Anlauf zu einer Privatisierung war 2003 an einem zu niedrigen Preisangebot gescheitert.

Da zur LBB die Berliner Sparkasse gehört, könnte der Fall zu einem Konflikt zwischen dem Lager der privaten Banken und der Sparkassen-Finanzgruppe führen, falls eine Privatbank mit einem Zuschlag den Zugriff auf ein öffentlich-rechtliches Geldinstitut bekommen sollte. dpa