Aktien profitieren vom Klimawandel

Solaraktien-Studie 2007: Ökoinvestment wird immer beliebter. Kurse steigen derzeit um bis zu 60 Prozent

BERLIN taz ■ Die Politik fürchtet den Klimawandel, an der Börse hingegen lässt sich durch ihn gut verdienen. Laut der neuen „Solaraktien-Studie 2007“ des Öko-Invest-Verlags legen immer mehr Menschen ihr Geld nach ethisch-ökologischen Kriterien an, etwa in Solaraktien oder Nachhaltigkeitsfonds: Manche Aktienkurse, etwa der von Q-Cells oder Solon, stiegen in den vergangenen Wochen um 50 bis 60 Prozent.

„Der Klimawandel ist ein brisantes Thema“, sagt Max Deml, Chefredakteur von Öko-Invest – und die Börse habe ihn längst erkannt. Aktien für erneuerbare Energien erzielen schon seit Jahren hohe Zuwächse. Das Papier von Solarworld zum Beispiel lag im Jahr 2003 bei 50 Cent. Zwischenzeitlich kletterte der Wert auf 70 Euro – ein Plus von 8.500 Prozent. Genauso machten Aktien von Vestas Wind und Conergy klare Gewinne.

Die Anleger, so erklärt Deml, setzten große Hoffnungen in die Solar- und Windkraftfirmen. Am Samstag erst meldete Conergy eine Umsatzsteigerung im vergangenen Jahr um 42 Prozent auf 752 Millionen Euro. Der Gewinn stieg dabei um 8,3 Prozent auf 30 Millionen Euro. Und der Anbieter von Solar- und Windkraftanlagen hält es sogar für möglich, im laufenden Jahr seinen Umsatz nochmals – wenn auch nur knapp – zu verdoppeln. Conergy will im Ausland expandieren. Andere deutsche Unternehmen wie Q-Cells und SolarWorld haben das ebenso vor. Die Zukunftsaussichten für die Öko-Unternehmen sind rosig.

So hat der Solaraktienindex PPVX seit Anfang des Jahres fast 26 Prozent zugelegt. Nur zum Vergleich: Der AMEX-Oil-Erdölaktienindex verlor 2,2 Prozent. Experte Deml ist sich sicher, dass die Erfolgsgeschichte der Öko-Aktien noch lange nicht zu Ende sei. SVEN KULKA