Rieger neuer NPD-Chef

Am vergangenen Samstag bestimmte die NPD Hamburg Jürgen Rieger zu ihren neuen Landesvorsitzenden. Die bisherige Landeschefin Anja Zysk wählten die Delegierten in geheimer Wahl mit 18 zu 3 Stimmen ab. Die ursprünglich für den 18. Februar angesetzte Delegiertenkonferenz fand im Geheimen statt. Der Grund für die Neuwahl: Am 4. Januar war der Landesvorstand zurückgetreten. Bei der damaligen Sitzung hatte sich der Vorstand um Zysk gänzlich zerstritten. Offiziell wegen eines Marsches gegen den Bau einer Moschee in Hamburg-Bergedorf. Inoffiziell, weil NPD-Kader aus dem militanteren Spektrum lieber den Neonazianwalt Rieger zum Landeschef haben wollten. Wegen einer laufenden „Mobbingkampagne“ hatte sich Zysk, die erste Frau in so hoher NPD-Funktion, beim Bundesvorstand beschwert. Ohne Erfolg: Der Bundesvorstand um Udo Voigt liebäugelte offensichtlich schon längst mit Rieger, der erst vergangenes Jahr in die Partei eintrat und direkt in den Bundesvorstand gewählt wurde. Die finanzschwache Partei hofft auf das Geld des betuchten Neonazi-Anwalts. Mit der Entscheidung, so befürchten einige Rechte nun in Szeneforen, hätte sich „der radikale Parteiflügel durchgesetzt“. Die „bürgerlichen Elemente“ sollen enttäuscht sein. Sie befürchten, dass Aussagen Riegers wie die, „gerne Arier züchten zu wollen“, schwer mit einem „bürgerlichen Image“ in Einklang zu bringen sind. AS