Keine Überstunden mehr auf dem Kai

Betriebsrat der Hamburger Hafen und Logistik AG wehrt sich gegen den Verkauf des Unternehmens durch den Senat

Der Konflikt um den Teilverkauf der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wird härter. Der Konzernbetriebsrat will vom 12. März an die Überstunden auf den Anlagen des größten Hamburger Hafenunternehmens stoppen, teilte er gestern mit. Das würde nach Einschätzung von Hafenexperten schwer wiegende Folgen für die Kundschaft nach sich ziehen. Wegen der unregelmäßigen An- und Abfahrten der Schiffe wird rund ein Drittel der Arbeitsleistungen durch Überstunden erbracht.

Die HHLA wollte sich dazu nicht äußern. Das Unternehmen arbeitet angesichts des boomenden Containerverkehrs an seiner Kapazitätsgrenze. Die Arbeitnehmervertretung forderte weiter, dass das Bieterverfahren für 49,9 Prozent der HHLA sofort beendet werde. Ein Teilverkauf sei unnötig und auch ein Börsengang, der nicht ausschließlich die Interessen des Unternehmens stütze, werde abgelehnt. Ebenso wenig akzeptiert man die Ausgliederung von zwei Immobilien-Gesellschaften.

Der Senat hatte am Vortag bekannt gemacht, dass nur noch zwei Bieter im Rennen sind: die australische Bank Macquarie und ein Konsortium um den Baukonzern Hochtief. Außerdem prüft der Senat „gleichberechtigt und ergebnisoffen“ auch einen Börsengang; eine Entscheidung soll im Frühjahr fallen. Den Erlös, der in unbestätigten Medienberichten auf rund 1,6 Milliarden Euro beziffert wird, will die Stadt in den Ausbau der Hafen-Infrastruktur investieren. DPA/TAZ