Brücke-Museum will Bild zurück

Der Vorsitzende des Förderkreises des Brücke-Museums, Ludwig von Pufendorf, hat gestern erneut die Rückgabe von Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Berliner Straßenszene“ gefordert. Das berühmte Bild war im vergangenen Jahr an die Erben des jüdischen Alteigentümers gegangen. Bei der Eröffnung der Ausstellung zum 40. Gründungsjubiläum des Expressionismus-Museums bekräftigte von Pufendorf gestern, dass die Rückgabe an die Erben des früheren Erfurter Kunstsammlers Alfred Hess durch den Senat rechtswidrig gewesen sei. Neu entdeckte Dokumente belegten, dass die Familie Hess schon 1932 in finanziellen Schwierigkeiten war und Bilder zum Lebensunterhalt verkaufen musste. Das Land Berlin hatte das Gemälde 1980 erworben. Nach der Rückgabe hatten Hess’ Erben das Werk vom Auktionshaus Christie’s für umgerechnet 30 Millionen Euro versteigern lassen. Käufer war der Sammler Roland S. Lauder. Vor einem Monat beschloss nun das Abgeordnetenhaus, dass ein Sonderausschuss die Rechtmäßigkeit des Restitutionsverfahrens prüfen soll. DPA