CDU gegen Moschee

Kölner Christdemokraten unterstützen rechtsextreme Bürgerbewegung ‚pro Köln‘: „Wir sind eine Volkspartei“

KÖLN dpa/taz ■ Kölns CDU streitet um den Neubau einer Moschee im Stadtteil Ehrenfeld. Für Irritationen sorgte die angebliche Unterstützung eines Bürgerbegehrens gegen den Moscheebau durch einen CDU-Ortsverband. Das Begehren wird von der rechtsextremen Gruppierung pro Köln und einer Anwohnerinitiative angestrebt.

Der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Ehrenfeld, Jörg Uckermann, hatte dem Kölner Stadtanzeiger gesagt, das Begehren werde „von der Ehrenfelder CDU als Volkspartei“ befürwortet. Daraufhin teilte die rechtsextreme Organisation „pro Köln“ mit, „das offene Bekenntnis der Ehrenfelder CDU zur „pro Köln“-Position in Sachen Groß-Moschee“ markiere eine Wende in der Auseinandersetzung um das Projekt.

Uckermann distanzierte sich daraufhin von „pro Köln“: „Ungeachtet unserer bestehenden Kritik an dem Moscheebaukonzept machen wir deutlich, dass wir zu keinem Zeitpunkt mit der Organisation pro Köln zusammenarbeiten wollten oder zukünftig zusammenarbeiten wollen.“ Der stellvertretende Kreisvorsitzende der Kölner CDU, Anton Bausinger, begrüßte Uckermanns semantische Korrekturen.

Der Bau der Moschee in Köln-Ehrenfeld am Hauptsitz der türkisch-islamischen Vereinigung Ditib gilt als umstritten, obwohl er von allen großen Parteien im Stadtrat mitgetragen wird. Das Gotteshaus wird von dem Kölner Architekten Gottfried Böhm gebaut. Vor einer Woche hatte eine katholische Gemeinde in Köln als Zeichen der Solidarität 2.000 Euro für den Bau gesammelt.