Theaterumzug: Das Grips macht rüber

Im Januar 2009 eröffnet das legendäre Kinder-und Jugendtheater eine zweite Spielstätte im Podewil. Das kann der gebeutelten Bühne und dem Podewil nur guttun.

"Schöne neue Welt": Szene aus einem Stück des Girps-Theaters Bild: AP

Ab dem kommenden Jahr swingen voraussichtlich die "Linie 1" und andere Aufführungen des Grips Theaters auch durch den Ostteil der Stadt. Das Theater am Hansaplatz wird seinen zweiten Spielort ins Podewil am U-Bahnhof Klosterstraße verlegen. "Wir haben das Haus dem Grips Theater als neue Spielstätte angeboten", sagte am Montag Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der Berliner Kulturprojekte GmbH, die im Podewil residiert. "Ich gehe davon aus, dass das Grips nach Mitte kommt." Ende des Jahres sei mit dem Umzug in die Dependance im Osten zu rechnen, so van Dülmen in einer Anhörung vor dem Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses.

Van Dülmen hält das einstige Haus der jungen Talente "für einen attraktiven Standort". Es biete ein größeres Platzangebot (bis zu 200) als die Werkstatt im Schiller Theater (rund 100). Zudem brächte das Grips ein junges Publikum mit nach Mitte, das sich produktiv auf die Podewil-Bühne und das Umfeld auswirken könnte. Den bisherigen zweiten Spielort in der Werkstatt im Schiller Theater muss das Grips Theater räumen, da dort die Umbauten für das Ausweichquartier der Staatsoper Unter den Linden beginnen.

Volker Ludwig, Chef der legendären Kinder- und Jugendbühne im Westen Berlins, bestätigte gegenüber der taz die Umzugspläne. Vollzug wollte er aber noch nicht vermelden. "Wir verhandeln momentan mit dem Senat darüber, das Podewil zu unserer zweiten Spielstätte zu machen." Sollten die Verhandlungen zu einem positiven Abschluss kommen, sei ein Umzug "im Januar 2009" anvisiert. Das "Haupthaus des Grips bleibt aber der Hansaplatz", sagte Ludwig. Er würde sich freuen, "über die Mauer zu kommen". Man habe die Bühne schon oft "nach drüben gewünscht, jetzt tun wir es endlich", sagte Ludwig augenzwinkernd.

In der Tat könnte der neue Standort dem Grips zu einem Aufschwung verhelfen. 2006 hatte das Theater einen Besucherrückgang von 12 Prozent und ein Defizit von 100.000 Euro verzeichnet.

Alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus begrüßten die Umzugspläne. Mit dem Grips, sagte Wolfgang Brauer, kulturpolitischer Sprecher der Linkspartei, "komme wieder Leben in die Bude" vor Ort. Die grüne Kulturexpertin Alice Ströver bedauerte zwar die "weitere Aufgabe eines Jugendtheaters im Westen". Sie schloss sich dennoch der Überzeugung an, dass das zweite Grips-Standbein im Osten die richtige Entscheidung sei.

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