Ausweis für Hartz IV-Empfänger: Es regnet Tickets

Mit dem Berlinpass kommen Arbeitslose ab Januar für 5 Euro zu Hertha-Spielen. Auch Alba beteiligt sich.

Fußball zum Schnäppchenpreis: Arbeitslose und andere Bedürftige kommen ab Januar bei zahlreichen Hertha-Spielen für 5 Euro ins Olympiastadion. Das kündigte der Geschäftsführer des Vereins, Ingo Schiller, am Mittwoch an. "Wir wollen auch Menschen integrieren, die sonst benachteiligt werden." Zum Vergleich: Die billigsten Tickets kosten normalerweise je nach Spiel zwischen 10,50 und 14,50 Euro.

Die verbilligten Hertha-Karten sind ein Angebot des "Berlinpasses", der im Januar eingeführt werden soll (taz berichtete). Arbeitslose und ihre Familien, Sozialhilfeempfänger, Asylbewerber und arme Rentner erhalten mit dem neuen Ausweis billigere Tickets im Nahverkehr, bei Kultur- und Sportveranstaltungen. Bestehende Angebote werden gebündelt, neue kommen hinzu.

Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) stellte den Ausweis am Mittwoch vor - ein scheckkartengroßes, lila-grau bedrucktes Papier zum Aufklappen. "Berlinpass. Öffne Dir die Stadt" steht darauf. "Der Pass soll ein Schlüssel sein, der Türen öffnet, die für Menschen mit wenig Geld oft verschlossen bleiben", sagte Knake-Werner. 700.000 Berliner könnten von dem Ausweis profitieren. Erhältlich sei er in allen Bürgerämtern.

Auch der 1. FC Union wird laut Knake-Werner die Preise für Arbeitslose senken. 8 Euro sollen die Karten kosten - bei allen Spielen. Für die Partie am 20. 12. gegen die zweite Mannschaft von Bayern München gebe es sogar 200 Freikarten. "Die Basketballer von Alba Berlin werden ebenfalls ein großes Kontingent von reduzierten Tickets anbieten", so die Senatorin. Auch die Messe Berlin beteilige sich: Bei der Grünen Woche verkaufe sie an Berlinpass-Inhaber billigere Tickets für 7 Euro.

Die günstigen Hertha-Karten gibt es laut Schiller in unbegrenzter Zahl - "bis das Olympiastadion voll ist". Allerdings schränkte der Geschäftsführer ein, dass einige Spitzenspiele wie gegen Bayern München oder Schalke von den Ermäßigungen ausgenommen seien. Bei den weniger brisanten Partien profitiert auch Hertha von dem Angebot: Bisher bleiben Sitzreihen oft leer. Übrigens: Die ersten 2.000 Käufer mit Berlinpass bekommen eine kostenlose Karte dazu.

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