Freie Uni trumpft auf

Der FU-Präsident will die Führungsrolle in der Berliner Wissenschaft. Der vom Wissenschaftssenator geplanten übergeordneten Super-Uni erteilt er eine Absage

Exzellentes Eingangschild: Die FU in Berlin-Dahlem Bild: DPA

Nach dem Erfolg der Freien Universität (FU) bei der Exzellenzinitiative gibt sich ihr Präsident, Dieter Lenzen, mächtig selbstbewusst: Am Wochenende sprach er sich offen gegen die von Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) geplante Super-Uni aus. In einem Interview mit dem Tagesspiegel sagte Lenzen: "Berlin braucht keine Super-Uni. Berlin hat drei Super-Unis." An dem neuen Institut werde er sich "auf keinen Fall beteiligen". Lenzen will offenbar, dass stattdessen seine Hochschule in der Berliner Wissenschaftslandschaft die Führungsrolle übernimmt: "Wir sind nun durch das Ergebnis des Exzellenzwettbewerbs in die Mitte des Kreises gestellt worden, aus dem sich eine besondere Verantwortung ergibt."

Lenzen durchkreuzt damit das Vorhaben des Wissenschaftssenators. Der will in Berlin eine Art Dachinstitution etablieren, die exzellente Bereiche der Forschung aller drei Universitäten sowie der außeruniversitären Einrichtungen bündelt. Das hatte Zöllner bei der Vorstellung seines Masterplans für Wissenschaft im Juni angekündigt. Es solle eine "gemeinsame, international identifizierbare, handlungsfähige Struktur entstehen". 185 Millionen Euro wollte der Senator für die "Research University" locker machen. Über die Form dieser Einrichtung wurde heftig diskutiert. Die Hochschulpräsidenten befürchteten, dass die besten Kräfte aus den Unis gezogen werden könnten.

Am Freitag ist die FU nun zur Elite-Uni gekürt worden. Zusammen mit fünf anderen Hochschulen konnte sie sich bei der zweiten Runde des bundesweiten Exzellenzwettbewerbs durchsetzen. Sie erhält 100 Millionen Euro für den Ausbau der Spitzenforschung - und hat an einer übergeordneten Berliner Super-Uni kein Interesse mehr.

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