Kommentar zu Oberschulreform: Neue Schule kann Jackpot werden

Nach Abschluss der Zugangsregelung zu den Gymnasien kann das Thema endlich zu den Akten gelegt werden. Nun bekommt hoffentlich die eigentliche Reform volle Aufmerksamkeit.

In Berlin findet gerade eine Umgestaltung der Schullandschaft statt, die tolle Chancen bietet. Die neue Sekundarschule soll Kindern ganz unterschiedlicher Begabungen, Interessen und Lerngeschwindigkeiten individuelle Förderung und Entwicklungsmöglichkeiten bieten - ohne sie wie bisher nach schwer nachvollziehbaren Kriterien auf Verlierer-, Vielleicht-Verlierer- und Gewinnerschulen auseinanderzusortieren. Wie das gewünscht sind, zeigt schon der Erfolg der Gemeinschaftsschulen.

Doch die Sekundarschulen bieten noch mehr: Sie werden besser ausgestattet, haben große pädagogische Freiheit und können sich so hervorragend auf ihre heterogene Schülerschaft einstellen. Trotzdem wird diese noch gar nicht praktisch erprobte Oberschulform bereits vorab als "Resteschule" abgeschrieben. Die Debatte reduziert sich auf die Frage, wer noch und wie aufs Gymnasium darf. Dahinter steht die falsche Annahme, dass die Sekundarschule nur für die bösen Hauptschüler attraktiv ist.

Die Frage des Zugangs zu den Gymnasien ist nach für die Koalitionspartner zum Schluss etwas peinlichen Verhandlungen um die Höhe der Losquote nun endlich geklärt. Man mag diesen Schlussakt für unwürdige Feilscherei halten - man kann ihn aber auch als Beleg dafür sehen, wie wichtig das Thema genommen wird.

Vor allem aber kann man das Thema Gymnasium nun zu den Akten legen und sich endlich um die eigentliche Reform kümmern.

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