Ausweichquartier für die Staatsoper Berlin: Schillertheater bleibt

Umzug der Staatsoper in Admiralspalast ohne Chance. Schillertheater bleibt Ausweichquartier beim Umbau.

Dürfen demnächst bei Schiller schallern: Rolando Villazon und Anna Netrebko, hier noch in der renovierungsbedürftigen Staatsoper Unter den Linden Bild: AP

Die Senatsverwaltung für Kultur steht dem Angebot von Falk Walter sehr skeptisch gegenüber. Ein möglicher Umzug der Staatsoper Unter den Linden während ihrer Sanierung 2010 bis 2013 in Walters Admiralspalast am Bahnhof Friedrichstraße spiele in den Überlegungen der Kulturverwaltung derzeit keine Rolle, sagte deren Sprecher Torsten Wöhlert am Montag. Es sei "beschlossen worden als Ausweichquartier für die Staatsoper das Schillertheater zu nutzen". Es müsste schon gute Gründe geben, um die gegenwärtige Beschlusslage wieder zu ändern. Dies sehe er momentan aber nicht, so Wöhlert.

Nach Medienberichten vom Wochenende soll Walter das Angebot unterbreitet haben, für 8 Millionen Euro die Staatsoper in den Admiralspalast auszulagern - der Umzug ins renovierungsbedürftige Schillertheater soll das Land Berlin 20 Millionen Euro kosten. Außerdem stünden im Admiralspalast mehr Plätze zur Verfügung.

Nach Auskunft der Kulturverwaltung handelt es sich hierbei allerdings um "Schätzwerte" und keine konkreten Berechnungen. Belastbare Zahlen gebe es nicht. "Es liegt kein prüfbares Angebot Walters vor", sagte Wöhlert. Sollte dennoch eines eingehen, werde man sich dieses sicherlich anschauen.

Wöhlert erinnerte daran, dass für die Renovierung des Schillertheaters bereits Ausschreibungen - etwa für Bestuhlung oder die Technik - getätigt wurden. In die Gesamtbeurteilung müsse zudem mit einfließen, dass ein umgebautes Schillertheater zusätzlich als Ausweichspielstätte für die Komische Oper und andere landeseigene Häuser genutzt werden könnte, wenn diese saniert werden müssten, sagte Wöhlert. Die öffentliche Hand müsse dies über die aktuelle finanzielle Seite hinaus berücksichtigen. Die Mittel für den Admiralspalast wären dagegen Investitionen für ein Privattheater.

ROLF LAUTENSCHLÄGER

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