Millionen für Kitas

Mit dem bundesweiten Ausbau der Kinderbetreuung bekäme Berlin 87 Millionen Euro. GEW will mehr Erzieher

Kaum hatte der Bundestag die Förderung des Krippenausbaus genehmigt, zückt Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) den Taschenrechner. Ergebnis: 87 Millionen Euro des 2,15 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögens für den Ausbau von Krippenplätzen in Deutschland würden bis 2013 nach Berlin fließen. Dies geht aus einer Antwort des Bildungssenators auf eine parlamentarische Anfrage der FDP hervor. Im kommenden Jahr erhielte Berlin demnach eine erste Rate von insgesamt 15,3 Millionen Euro.

In Berlin besuchen 40 Prozent der unter Dreijährigen eine Kindertagesstätte. Das Land hatte den Kitas vor zwei Jahren ein anspruchsvolles Bildungsprogramm diktiert, in zusätzliche Ausstattung seitdem jedoch kaum investiert. Ganze 35.000 Euro als Zuschüsse zur Verbesserung der Betreuung stehen in diesem Jahr im Haushaltsplan. Für den laufenden Betrieb stellt Berlin den Bezirken jährlich mehr als 300 Millionen Euro als Zuschüsse für Kindertagesstätten zur Verfügung.

Klaus Schröder von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht es daher geboten, den Zuschuss in zusätzliche ErzieherInnen umzumünzen: „Damit die Gruppen kleiner werden und die Erzieher Zeit haben zur Vor- und Nachbereitung.“ Wenn die Sprachförderung nebenbei ausgewertet würde, sei das pädagogisch nicht sinnvoll, so der GEW-Vertreter.

Zöllner selbst bemüht sich, Erwartungen zu dämpfen: Noch sei der sogenannte Krippenkompromiss zwischen Bund und Ländern nicht unter Dach und Fach. ANNA LEHMANN