WAS MACHT EIGENTLICH ... Jürgen Zöllner?
: Die SPD beglücken

Erinnert sich noch jemand an Klaus Böger? Den Schulsenator, der Pfeife kauend das Berliner Schulwesen verwaltete? Heute wissen wir: Klaus Böger gehört ins Zeitalter v. Z. Jetzt aber befindet sich die SPD im Jahr eins n. Z. Glaubt man den Jubelreden des SPD-Parteitags vom Samstag, muss Berlin nämlich in die Zeit vor und nach Jürgen Zöllner, v. Z. und n. Z., eingeteilt werden.

Dabei hatte Zöllner in der Mensa der exzellenten FU nichts anderes getan, als 150 Millionen Euro zusätzlich für die Spitzenforschung bis 2011 anzukündigen. Nichts ist das im Vergleich zur Exbundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, die jährlich mehr als 40 Milliarden Euro zusätzlich für Bildung ausgeben will – bei einem Bundeshaushalt von schlappen 280 Milliarden. Aber Größenwahn ist Zöllners Sache nicht. Seine Ziele sind bescheiden. Entscheidend ist die Stimmung. Und die stimmt wieder bei der SPD n. Z.

Was tut’s da zur Sache, wenn ein paar Jusos Salz in die Suppe kippen. „Im Vergleich zur Präsidialdiktatur der FU ist sogar die russische Staatsduma demokratisch“, sagte eine Rednerin. Ein anderer beschwerte sich, dass „nicht mehr erwähnt wird, dass Berlin nicht nur die Hauptstadt der Forschung, sondern auch der Armut ist“. Das stimmt auch, ist aber nicht gut für die Stimmung. Also Schwamm drüber im Jahr eins n. Z.

Eines muss der Sozi aber noch: lesen lernen. Während in der Mensa Stimmung gemacht wurde, verteilte die Polizei draußen Knöllchen. Aber vielleicht gehört ja auch das Halteverbot bald in die Ära v. Z. WERA  FOTO: SPD