Gettos unerwünscht

Berliner Wohnungsgesellschaften halten nichts von einer Vermietung nach ethnischen Kriterien. „Wir denken über ein solches Konzept nicht nach“, sagt Stefan Fellechner von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag. Eine hessische Wohnungsbaugesellschaft sorgt derzeit für Aufmerksamkeit, die in ihren Wohnhäusern ethisch einheitliche Nachbarschaften favorisiert. Die Wohnungsbaugesellschaft WBM hat jedoch die Erfahrung gemacht, dass eine Selektierung der Mieter von allein geschehe. „In Kreuzberg etwa gibt es türkische und arabische Quartiere. Eine türkische Familie würde sich nie für ein Haus bewerben, in dem fast nur arabische Familien wohnen“, erklärt Steffi Pianka von der WBM. Das werde jedoch nicht forciert. „Wir achten auf die Zusammensetzung und setzen keine kinderreiche Familie in ein Wohnhaus, in dem fast nur Senioren wohnen. Aber das ist unabhängig von der Ethnie“, so Pianka. Auch in den Wohnhäusern des privatisierten Wohnungsunternehmens GSW leben oft Mieter mit einem ähnlichen Migrationshintergrund: „Das passiert von allein, aber wir achten darauf, dass da keine Gettoisierung entsteht“, sagt Anja Plaschke von der GSW. KAF