Trillerpfeifen gegen Nazigedröhne

betr.: „Rechte in Rudow unerwünscht“, taz vom 3. 12. 07

Die Berichterstattung über die Demo der Nazis und die Gegendemo in Rudow sollte wahrscheinlich die braven Bürger beruhigen und die jugendlichen „Autonomen“ diskreditieren: Ein paar Bretter auf der Rudower Straße wurden in allen Medien als Barrikaden bezeichnet, ein Häufchen von Gewerkschaftern und sonstigen demokratischen Jugendlichen und Erwachsenen als machtvolles Bollwerk gegen die fast genauso große Gruppe von Nazis hochgejubelt.

In Wirklichkeit wurde zum Glück eine kleine Sambagruppe als Stimmungsmacher erkannt und vor ein Mikro gestellt. Ohne sie hätten die Trillerpfeifen der Protestler kaum das Gedröhne der Nazis übertönen können. Ich bezweifle, dass, wenn Listen in den Bürgerämtern ausgelegt würden, um Naziparteien und deren Untergruppen zu verbieten, innerhalb von 3 Monaten 100.000 Unterschriften zusammenkämen. Wie schön, dass von politischer Seite endlich zumindest die finanzielle Unterstützung für die Untergruppen gestoppt werden soll. ANNE SCHMIDT, Berlin