Museen pfeifen auf Lange Nacht

Die Beteiligung am halbjährlichen Kulturevent Ende Januar ist mau. Fehlen werden viele kleine Häuser, aber auch Publikumsrenner wie Pergamon- und Bodemuseum

In Berlin nehmen an der nächsten Langen Nacht der Museen am 26. Januar nur noch halb so viele Museen wie in den Vorjahren teil. Insgesamt beteiligten sich rund 50 Häuser, teilte die landeseigene Gesellschaft Kulturprojekte am Sonntag mit. Nicht dabei sind unter anderem das Pergamonmuseum, das Bodemuseum, das Haus der Kulturen der Welt, das Deutsche Technikmuseum sowie zahlreiche kleinere Museen.

Über Monate hinweg sei unklar gewesen, ob es in diesem Winter überhaupt wieder eine Lange Nacht geben werde, sagte der Geschäftsführer der Stiftung Denkmal für die Ermordeten Juden Europas, Uwe Neumärker. Kurzfristig habe dann kein „vernünftiges Programm“ mehr auf die Beine gestellt werden können. Dem gegenüber erklärte das Deutsche Technikmuseum, man habe sich aufgrund der schlechten Busanbindung und der daraus resultierenden niedrigen Besucherzahlen im Vorjahr gegen eine Teilnahme entschieden. Das Haus der Kulturen der Welt sagte, die Organisatoren hätten unter dem Thema „Zeit“ verschiedene Museen angefragt. Derzeit zeige das eigene Haus aber keine Ausstellung, die zu dem Thema passe.

Bei der Planung der Museumsnacht sei anders als in den Vorjahren auf das „Interessenbekundungsverfahren“ verzichtet und stattdessen gezielt eingeladen worden, begründete Pressesprecherin Gabriele Miketta das Vorgehen der Kulturprojekte. Der Landesverband der Berliner Museen habe beschlossen, im Winter eine stärker thematisch orientierte Museumsnacht anzubieten, sagte Projektleiter Wolf Kühnelt. So sei die Lange Nacht „für die Benutzer überschaubar“. Große staatliche Museen wie das Bodemuseum würden sich aufgrund der Kosten zudem gerne „zurücklehnen“. Im Sommer werde man allerdings wieder „die große Fläche Berlins bespielen“, erklärte Kühnelt. EPD