Berlin jetzt weniger rückständig

Berlins Wirtschaft ist 2007 um 1,8 Prozent gewachsen und nähert sich damit dem Bundesschnitt. Jobs entstanden vor allem in Zeitarbeitsfirmen und der Gastronomie

Die Berliner Wirtschaft ist im vergangenen Jahr stärker gewachsen und hat den Rückstand zum bundesweiten Niveau verkürzt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg inflationsbereinigt um 1,8 Prozent, wie das Amt für Statistik nach vorläufigen Zahlen am Mittwoch mitteilte. In ganz Deutschland lag das Plus bei 2,5 Prozent. Im Jahr 2006 hatte das Wachstum in der Hauptstadt bei 1,2 Prozent und damit 1,7 Punkte unter dem Bundesschnitt (2,9 Prozent) gelegen.

Im Vergleich der 16 Länder bleibt Berlin jedoch im hinteren Bereich und belegt Rang 14 vor Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Brandenburg kam mit 2,2 Prozent Wachstum auf den zehnten Platz. An der Spitze lag Bayern.

Getragen worden sei der anhaltende Aufschwung in der Hauptstadt vor allem durch Wachstum in Dienstleistungsbereichen, teilten die Statistiker mit. Dazu gehörten das Gastgewerbe wegen der boomenden Tourismusentwicklung sowie die Zeitarbeit. Die Impulse hätten jedoch nicht gereicht, um insgesamt den bundesweiten Schnitt zu erreichen. Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) sprach von einer positiven Entwicklung, die Berlin ein Stück näher an das bundesweite Wachstum bringe. „Ich hoffe, dass wir die Schere weiter schließen können.“

Im Vergleich zur bundesweiten Entwicklung aufholen konnte die Berliner Wirtschaft vor allem in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres. Im ersten Halbjahr hatten die Statistiker für Berlin noch ein Wachstum von 1,0 Prozent errechnet und für ganz Deutschland von 2,9 Prozent.

Wie das Amt weiter mitteilte, wurden in der Gesamtrechnung der Länder auch Wachstumskennziffern für 2006 und 2005 aktualisiert. Demnach betrug das Wachstum 2006 in Berlin 1,2 Prozent statt der zuletzt veröffentlichten 1,9 Prozent. Im Jahr 2005 lag die Hauptstadt mit 0,9 Prozent über dem bundesweiten Wachstum von 0,8 Prozent. DPA