CDU spricht mit zwei Zungen

Die CDU ist gespalten bei der Frage, wie sie auf das Angebot des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan zur Gründung türkischer Schulen und Universitäten in Deutschland reagieren soll. Erdogan habe sich „vollkommen vertan“, erklärte die frühere Ausländerbeauftragte Barbara John (CDU). CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger sagte: „Wir wollen ja nicht eine türkische Parallelgesellschaft fördern, sondern Integration.“ Erdogan hatte sich am Freitag für die Einrichtung von Schulen ausgesprochen, in denen ausschließlich in türkischer Sprache unterrichtet wird. Pflüger warnte, durch rein türkische Einrichtungen werde die Integration eher behindert als gefördert. Alternativ warb der CDU-Politiker für deutsch-türkische Gymnasien und Eliteuniversitäten mit einem zweisprachigen Unterricht. Hingegen begrüßte die CDU in Friedrichshain-Kreuzberg Erdogans Angebot. Allerdings müssten Kinder mit türkischen Wurzeln „nach dem Vorbild der Europaschulen“ in zwei Sprachen unterrichtet werden, erklärte der CDU-Kreischef Wolfgang Wehrl. DPA, MLO