Super-Uni: Das wird Zöllners Mini-Uni

Noch wird verschwiegen verhandelt in der Wissenshauptstadt. Einige wichtige Details von Zöllners Mini-Uni zeichnen sich aber schon ab - oder sind zumindest wahrscheinlich

1. Der Name: Die Mini-Uni wird auf keinen Fall Universität heißen, sondern "Centre". "Research" und "Excellence" müssen auch im Namen stehen. Und irgendwas wie "Advanced".

2. Die Werbekampagne: Ein Stiftungsdach suggeriert, dass den Unis auch wirklich nichts weggenommen wird. Die Stiftung sammelt Geld - und die Unis müssen es sich abholen kommen. Ganz wichtig: "Unter dem Dach der Stiftung."

3. Der Kompromiss: Promotions- und Graduiertenrechte bleiben formell bei den Unis. Die verleihen weiterhin Doktorwürde und Master-Titel. Sollen sie doch: Die Unis sind ja sowieso Zuträgerinnen der Mini-Uni.

4. Die Zukunfts-Cluster: Die Mini-Uni hat sechs Fachbereiche - die von HU-Präsident Markschies vorgeschlagenen Cluster Physik, Lebenswissenschaft und Transregionale Studien werden in Physical Environment, Science of Life und Regionality umgetauft. Markschies Vorschlag der Wissenschaftsgeschichte fällt raus: Ist zwar spannend, kauft aber niemand. Damit auch FU, TU und UdK mitmachen, dürfen diese sich je einen Fachbereich wünschen.

5. Die Forschung: Weil die Uni nicht Uni heißt, sondern Centre, können auch die privaten Forschungsinstitute beliebig mitforschen und -lehren. Deshalb muss die Empfangslobby groß genug sein, damit alle Rektoren, Präsidenten, Vorsitzenden und Fellows vom Allensbach-Institut bis zur Max-Planck-Gesellschaft zu den Empfängen kommen können.

6. Die Lehre: Studentische Teilnahme ist ausdrücklich erwünscht. Dabei kommt der Mini-Uni eine Vorreiterfunktion in Berlin zu: Ihrem Partizipationsinteresse müssen die StudienbewerberInnen aus dem In- und Ausland durch Einzahlungen in die Stiftungskasse Nachdruck verleihen.

7. Die Innovation: Das Wissenschaftskolleg und die Akademie der Wissenschaften, zwei angesehene Berliner Größen im Wissenschaftsbetrieb, werden in die Leuchtturm-Struktur eingebunden. Bis jetzt wurden sie immer geflissentlich ignoriert - obwohl sie bereits jetzt das tun, was die Mini-Uni später leisten soll.

8. Die Personalie: Excellence-Präsidentin wird Gesine Schwan. Die Chefin der Uni in Frankfurt (Oder) ist groß, schlau, in der SPD - und wollte schon immer mal Präsidentin in Berlin werden. Passt doch.

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