Mutmaßliche Brandstifter gefasst

Vor dem Haus des Berliner CDU- Innenpolitikers Robbin Juhnke im Bezirk Neukölln wurden in der Nacht zu Donnerstag zwei Autos angezündet. In einem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben wurde Juhnke als „Hardliner der Berliner CDU“ bezeichnet. Wenige Stunden vor dem Brandanschlag nahm die Polizei in Friedrichshain zwei mutmaßliche Autobrandstifter aus der linksradikalen Szene fest. Auch dort waren mehrere Autos angezündet worden, nachdem die Polizei eine Hausbesetzung verhindert hatte.

Anwohner hatten die Polizei alarmiert, als sie gegen 22.15 Uhr einen brennenden VW Passat in der Pettenkoferstraße bemerkten. Die Polizisten löschten das Feuer und suchten die Umgebung ab. Dabei fielen ihnen die jungen Männer auf. An der Festnahme waren auch Zivilfahnder beteiligt, die gezielt in Friedrichshain unterwegs waren.

Die zwei Verdächtigen gehören nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft zur linksextremen Szene und sind der Polizei im Zusammenhang mit kleineren Delikten bereits aufgefallen. Ihre Wohnungen wurden durchsucht. Die Polizei fand auch Spuren, offenbar an ihrer Kleidung. Genaueres wollten die Sicherheitsbehörden nicht mitteilen. Es hieß nur, die mutmaßlichen Täter seien in „unmittelbarer zeitlicher und örtlicher Nähe“ zu dem Brandanschlag festgenommen worden.

Weitere Brandanschläge auf Autos

Insgesamt nahm die Polizei seit Ende Mai sechs mutmaßliche Brandstifter fest. Drei von ihnen sitzen in Untersuchungshaft: eine 21-jährige Berlinerin, ein 33-jähriger Pole und ein 24-jähriger Holländer seit vergangenem Freitag.

Seit Jahresbeginn gab es inzwischen rund 80 Brandanschläge. Dabei wurden mehr als 170 Autos durch Flammen beschädigt. In der Nacht zum Mittwoch waren zehn Transporter eines Cateringunternehmens in Lichtenberg in Brand gesteckt worden. (dpa)