Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Donnerstag wird in der Bunten Kuh zu Weißensee über den Stand der Verfahren gegen die in der Szene einschlägig bekannten Christian und Alex informiert, und auch der Frage wird nachgegangen, inwieweit sich die „staatliche Repression gegen linksradikale Bewegungen“ verstärkt hat. Ein_e Referent_in aus der Roten Hilfe erzählt von neuen Verfahren und polizeilichem Vorgehen, das ja sogar der Redaktion des staatstragenden „Spiegel“ suspekt ist. Zeitgleich demonstriert die rührige FAU am Rosa-Luxemburg-Platz ihre Stärke und das mithilfe einer - Obacht, Neuheit! - Videokundgebung. Es geht um den auch in diesem Blatt schon mehrfach verhandelten Arbeitskampf im Kino Babylon Mitte. Die FAU wirft den Kinobetreibern einen Haustarifvertrag vor, der nach Meinung der Gewerkschafter nicht mal den Standards genügt. Der Vorwurf lautet, wie immer: nur Schinderlöhne werden angeboten. Darüber soll nun gesprochen werden, anschließend wird - für alle solidarischen Kinoboykotteur_innen - ein „Überraschungsfilm“ gezeigt. Das letztere ist dann wohl das „Video“ in der „Videokundgebung“. Am Freitag wird in der Galerie Olga Benario ein weiteres mal Geschichtsforschung betrieben, Michaela Karl liest aus ihrem neuen Buch: „Wir fordern die Hälfte der Welt! Der Kampf der Suffragetten um das Frauenstimmrecht“. Für die und den, der/die es nicht weiß: Suffragetten waren Feministinnen, als es das Wort noch nicht gab. Und unter anderem ihnen ist die Einführung des Frauenwahlrechts zu verdanken. Am Samstag schließlich ist Anfia-Action angesagt, am Frankfurter Tor wird gegen Naziläden und Naziclubs demonstriert, deren Kundschaft den anderen Menschen in den jeweiligen Kiezen das Leben zur Hölle macht und machen will. Daher wird nicht nur gegen die Nazis, sondern auch ihre Shops demonstriert.

■ Repression: Bunte Kuh, Bernkastelerstraße 78, Do., 20 Uhr

■ Kinokampf: Rosa-Luxemburg-Platz, Do., 20 Uhr

■ Frühfeminismus: Galerie Olga Benario, Richardstraße 104, Fr. 19.30 Uhr ■ Antifa: U-Bhf Frankfurter Tor, Sa., 15 Uhr