Bremen vorbildlich

Der Senat bekommt heute für sein homosexuellen-freundliches Beamtenrecht einen Preis verliehen

Zur Sanierung des Bremer Haushaltes kann das Preisgeld ohnedies nichts Nennenswertes beitragen – also wird die grüne Finanzsenatorin Karoline Linnert es sogleich wieder stiften. 100 Euro bekommt sie heute, dazu eine Urkunde – als Vertreterin des Bremer Senats. Der bekommt heute den zum zweiten Mal ausgelobten Preis des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD) überreicht.

Gewürdigt werden soll damit eine rot-grüne Neuerung des bremischen Beamtenrechts: Eingetragene Lebenspartnerschaften sind dort seit 2007 der Ehe gleichgestellt, im Dienst- und Besoldungs-, ebenso wie im Versorgungsrecht. Zudem bekommen Hinterbliebenen künftig eine Rente. Im Steuer-, Erb- und Adoptionsrecht besteht die Ungleichbehandlung fort.

Dennoch sei Bremen das erste Bundesland, das sein Beamtenrecht angeglichen habe, sagte Benjamin Rottmann vom LSVD Landesverband Bremen-Niedersachsen, der den Preis ausgelobt hat. Selbst diesbezüglich „eher progressive“ Bundesländer wie Hamburg und Berlin seien bislang „sehr zurückhaltend“.

Erhalten wird das Preisgeld das Rat- und Tat-Zentrum, das ob seiner Schulaufklärung ebenfalls als Preisträger im Gespräch war. mnz