Patient Gesundheit
: Köpfe rollen im Krankenhaus

Man soll, heißt es gewöhnlich, nur die Zahlen glauben, die man selbst gefälscht hat. 500 Stellen sollen im Klinikum Mitte abgebaut werden, um schon vor den Synergie-Effekten infolge des geplanten Neubaus das Defizit zu reduzieren. 500 Stellen – das macht rund 25 Millionen Euro im Jahr.

Kommentar von Klaus Wolschner

Ein so großes Defizit wird in den kommenden Jahren erwartet? Das war bisher nicht so klar gesagt worden. Aber das der Staatsrat, der kein Privatisierungs-Fanatiker ist, mit Blick auf den Betriebsrat der Klinik schon mit dem Verkauf droht, zeigt, dass es ernst ist. Und dass der Druck auf die Belegschaft nicht gelockert werden soll. Da hatte es im Herbst schon die Hoffnung gegeben, ohne die Partnerschaft mit den privaten könnte der geplante Personalabbau etwas weniger drastisch ausfallen. Denn zusätzlich zu dem laufenden Defizit müssen die Zinsen für den Neubaukredit über Personalabbau „refinanziert“ werden.

Die drei anderen kommunalen Bremer Kliniken werden sich angesichts dieser Risiken beim großen Klinikum Mitte noch stärker als bisher dagegen sträuben, über die Holding-Konstruktion mit in die Verantwortung für das Klinikum Mitte gezogen zu werden. Sonst würde eine Privatisierungs-Drohung automatisch auch ihnen gelten.