Länger arbeiten statt früher austeigen

Mit einem Warnstreik bei Mercedes streitet die IG Metall auch in Bremen für den Erhalt der Altersteilzeit

Mit einem Warnstreik im Mercedes Benz-Werk in Sebaldsbrück will die IG Metall Bremen heute die Forderung der Gewerkschaften nach einer Fortsetzung der bisherigen Altersteilzeitregelung unterstreichen. Die bisherige Regelung, die eine Förderung durch die Arbeitsagentur beinhaltet, läuft Ende kommenden Jahres aus. Derzeit laufen bundesweit spezielle Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie zu genau dieser Frage.

Die Gespräche im Pilotbezirk Baden-Württemberg sind am Dienstag ohne Annäherung auf kommende Woche vertagt worden. Die Arbeitgeber wollen den Anspruch auf früheren Erwerbsausstieg einschränken. Nach ihren Vorstellungen sollen nur noch jene Beschäftigten Altersteilzeit beanspruchen können, die über längere Zeit körperlich sehr anstrengende Arbeiten verrichtet haben, oder aber bei 20 Jahren Betriebszugehörigkeit in den vergangenen 15 mindestens 12 Jahre in der Nacht- oder Wechselschicht tätig waren. Die IG Metall findet das „skandalös“.

Bei 43,5 liegt der Altersdurchschnitt der über 13.000 in der Produktion Beschäftigten des Bremer Mercedeswerks heute – 2014 sind 40 Prozent der Belegschaft in der Montage über 50. Zugleich würden weniger belastete Arbeitsplätze wegrationalisiert, Weiterbildungsmaßnahmen auf Jüngere konzentriert, so der Betriebsrat. mnz