Durchbruch für die Kliniken

Nun können die MitarbeiterInnen im „Personalbinnenmarkt“ verschoben werden

Seit Jahren wurde darüber geredet, gestern konnten die Gewerkschaft Verdi und der Finanzstaatsrat Henning Lühr den Durchbruch verkünden: Der so genannte „Personalbinnenmarkt“ für die vier kommunalen Kliniken steht.

Es geht darum, dass bei Umstrukturierungen MitarbeiterInnen direkt an eine andere Klinik versetzt werden können und damit den Arbeitgeber dauerhaft wechseln müssen, wenn der Stellenplan das erforderlich macht. Bisher ging das gegen den Willen eines Betroffenen nur über das Instrument der „Personalgestellung“. Wie viele MitarbeiterInnen betroffen sein könnten, konnte Holding-Geschäftsführer Jürgen Richter nicht sagen. Immerhin sollen 860 der 5.700 Vollzeitstellen abgebaut werden. Auch bei der Konzentration medizinischer Zentren kann das neue Instrument genutzt werden. Eine so versetzte Person kann ihren Arbeitsvertrag mit allen Rechten mitnehmen.

Die Gewerkschaft Ver.di hat als Gegenleistung für ihre Zustimmung ausgehandelt, dass der Kündigungsschutz, der bisher nur für alle diejenigen gilt, die bis zum 31.12.2003 eingestellt wurden, auch auf die übertragen wird, die seitdem eingestellt wurden – immerhin 1.200 Klinik-Beschäftigte. Das, so erklärte Ver.di-Verhandlungsführer Onno Dannenberg, hatten die Chefs der Holding Gesundheit Nord jahrelang und zuletzt noch vor zwei Wochen strikt abgelehnt. Wer versetzt wird, hat zwei Jahre lang Anspruch auf fünf zusätzliche freie Tage, wenn der Weg zur Arbeit um 15 Minuten – Maßstab ist der ÖPNV-Fahrplan – länger geworden ist. kawe