„Die Politik ist meist offen“

Die Amtsperiode des Rates für Integration endet

Frau Azad-Aliabadi, Sie haben seit 2005 im Rat für Integration mitgearbeitet. Heute ist die letzte Sitzung vor der Neuwahl. Was haben Sie erreicht?

Zahra Azad-Aliabadi, Rat für Integration: Wir haben zu vielen Gesetzentwürfen Stellung genommen und an der Politik Kritik geübt, wo es nötig war.

Wo war es denn nötig?

Zum Beispiel haben wir uns für Mehrsprachigkeit in der Bildung eingesetzt und für Meditationsräume für alle Religionen in den Krankenhäusern.

Und wogegen richtete sich die erwähnte Kritik?

Unter anderem gegen die langen Wartezeiten in der Ausländerbehörde. Da haben wir uns mit Hilfe der Amtsleitung eingesetzt, dass jetzt Termine gegeben werden und die Leute nicht die ganze Nacht warten müssen.

Da hatten Sie leichtes Spiel, das wurde auch von der Koalition als unhaltbarer Zustand gesehen. Hatten Sie Forderungen, die die Politik abgelehnt hat?

Konkret fällt mir nichts ein. Die Politik ist meist sehr offen.

Ein großer Streitpunkt in der Integrationspolitik ist die Frage von Kettenduldungen und Bleiberechtsregelung. Hat sich der Rat auch damit beschäftigt?

Ja, in unserer vorletzten Sitzung haben wir uns mit dem Fall der Familie Genç befasst. Wir haben dann auch Briefe von Bremer Politikern bekommen, dass sie sich um die Sache kümmern wollen.

Wie sind Sie in dieses Gremium gekommen?

Ich bin 1993 nach Bremen gekommen und arbeite seit vielen Jahren im interkulturellen Kinderhaus „Kudakistan“. Seitdem ich hier bin habe ich mich für die Integration von Migranten eingesetzt – und habe viel dazu beizutragen.

Stellen Sie sich wieder zur Wahl?

Ja. Ich glaube, dass der Rat für Integration in Bremen Wirkung hat. INTERVIEW: CJA