Asta zeigt Studierende an

Weil bei einer Protestaktion gegen den Asta-Vorstand Graffiti gesprüht wurden, entlässt dieser gewählte Referenten

Im Uni-Asta eskaliert der Streit zwischen dem Asta-Vorstand und den „autonomen Referaten“, die etwa für Frauen und Homosexuelle zuständig sind. Nachdem diese bei einer Protestaktion Asta-Räume besetzt und Wände besprüht hatten, setzte der Juso-dominierte Asta-Vorstand nun drei gewählte Referenten ab.

Der Vorstand hatte sich die Kritik der autonomen Referaten eingehandelt, weil es dessen „Strategie ist, uns an eigenständiger politischer Arbeit zu hindern“, sagt der Queer-Referent Bertold Scharf. Vor einiger Zeit habe der Asta erfolglos versucht, ihnen das Stimmrecht bei den Sitzungen zu entziehen, die Etats der autonomen Referate sollen um ein Drittel sinken. Am 21. Mai wurde aus Protest dagegen eine Resolution verabschiedet, im Anschluss besetzten 60 Studierende den Asta-Trakt und sprühten Parolen an die Wände.

Schäden im fünfstelligen Euro-Bereich seien durch die „Randale linksradikaler Oppositioneller“ entstanden, schrieb der Asta Tags darauf auf seine Homepage, mehrere Menschen erhielten Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Die „autonomen Referenten“, die an der Aktion beteiligt waren und sich später nicht davon distanzierten, wurden entlassen, die Zugangsberechtigung zu ihren Büros wurde gesperrt. „Das Vertrauensverhältnis war zerstört,“ sagt Asta-Vorsitzender Benjamin Gildemeister.

Anfang Mai war der ebenfalls autonome „Frauenrat“ überraschend abgewählt worden. Weil die bis dahin unbekannten neuen Referentinnen sich ohne politisches Programm, aber in Begleitung einer Asta-Funktionärin zur Wahl gestellt hatten, verdächtigten die geschassten feministischen Gruppen den Asta, Strohfrauen vorgeschickt zu haben, um den erwarteten Widerstand gegen Kürzungen zu neutralisieren. Auf Antrag der Grünen soll nun ein Untersuchungsausschuss des Studierendenparlaments klären, ob es bei der Wahl zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. CJA