Arbeitskampf in der Altenpflege

200 Beschäftigte von Pflegen & Wohnen legen die Arbeit im Streit um neuen Tarifvertrag nieder

Im Streit um einen neuen Tarifvertrag haben am Mittwoch 200 Beschäftigte von Pflegen & Wohnen (p&w) die Arbeit niedergelegt. An dem Warnstreik beteiligten sich vier der zwölf Altenpflegeeinrichtungen von p&w, teilte Ver.di-Sprecherin Sabine Bauer mit. Mit der Arbeitsniederlegung solle der Druck auf den Arbeitgeber erhöht werden, den Abschluss des öffentlichen Diensts für die 1.300 Beschäftigten zu übernehmen.

Die Berliner Vitanas KG und die Andreas Franke GmbH, gemeinsame Eigentümerinnen der Pflegeeinrichtungen, waren im April aus dem Hamburger Arbeitgeberverband ausgetreten. Ein von der Geschäftsführung mit Ver.di bereits ausgehandelter Tarifkompromiss war daraufhin Ende Mai wieder zurückgenommen worden.

Auf der Streikkundgebung betonte Hamburgs Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose, die „Grenzen der Belastbarkeit für das Pflegepersonal“ seien erreicht. „Humane Pflege, humane Arbeitsbedingungen und leistungsgerechte Bezahlung“, hießen die Ziele des Tarifkampfes. Rose forderte Ole von Beust (CDU) auf, sich in den Konflikt einzuschalten und kritisierte die CDU-Privatisierungspolitik. Die ehemals städtische p&w war erst 2006 verkauft worden.

Die SPD erklärte ihre Unterstützung für die Beschäftigten. Sie machten von ihrem „guten Recht“ Gebrauch, durch einen Warnstreik ein sichtbares Zeichen gegen Lohndumping und für eine angemessene Bezahlung zu setzen, erklärte SPD-Chef Ingo Egloff. Die Linke sprach von einem typischen Beispiel „für die verheerende Wirkung der Privatisierung von Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge“. Der Senat solle alles daran setzen, um Pflegen & Wohnen zu rekommunalisieren. MAC