Der Weg der Deportationszüge

Der Hannoversche Bahnhof am Lohseplatz in der Hafencity soll an Judenverfolgung erinnern

Mit einer Gedenkstätte am ehemaligen Hannoverschen Bahnhof will die Stadt Hamburg an die Judenverfolgung im Nationalsozialismus erinnern. Das Rahmenkonzept, das am Montagabend vorgestellt wurde, sieht eine Einbeziehung des Lohseplatzes (ehemaliger Bahnhofsvorplatz) in der jetzigen Hafencity und der authentischen Relikte des ehemaligen Bahnsteigs 2 und der Gleisverläufe im denkmalgeschützten Bereich vor.

„Mit der Gedenkstätte soll der konkrete Ort ins Bewusstsein gerückt werden, von dem aus mehr als 7.000 Menschen in den Tod geschickt wurden“, sagte Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos). Mindestens 7.112 Menschen wurden zwischen 1940 und 1945 vom Hannoverschen Bahnhof aus in Ghettos und Vernichtungslager deportiert, nur wenige haben überlebt.

Das Gedenkort-Konzept sieht eine diagonal durch das Areal des Lohseparks verlaufende Verbindung zwischen den beiden rund 400 Meter voneinander entfernten Orten vor. Damit werde der historische Weg der Deportationszüge in Form einer Sichtachse visuell nachvollziehbar gemacht. Vorgesehen ist außerdem ein Neubau am Lohseplatz, in den ein Dokumentationszentrum mit einer Dauerausstellung zur historischen Aufarbeitung der Deportationen in Hamburg integriert werden soll.

Die Ergebnisse der Expertengruppe sehen eine stufenweise Umsetzung des Gedenkortkonzeptes vor, da das Areal nur schrittweise verfügbar gemacht werden kann. Die Fertigstellung des Dokumentationszentrums ist für 2012/13 vorgesehen. DPA