Neuer Verkehr für alle

Ein neues Verkehrskonzept macht Schule: Nach Hamburg erwägt jetzt auch Hannover, alle Ampeln und Verkehrsschilder in einem Stadtteil probeweise abzumontieren und ein Pilotprojekt Shared Space einzuführen. Als Ort kommen die Straßen rund um den Opernplatz in der Innenstadt in Frage, der ohnehin gerade umgestaltet wird.

Als bundesweit erste Kommune hat Bohmte bei Osnabrück Ende Mai die beiden wichtigsten Kreuzungen in der Stadt eingeebnet (taz berichtete). Beim „Shared Space“-Projekt gilt allein die Regel „rechts vor links“, vertraut wird auf die gegenseitige Rücksichtnahme von Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern. Die schwarz-grüne Koalition in Hamburg will in jedem der sieben Stadtbezirke mindestens eine solche Maßnahme zur Verkehrsberuhigung einführen.

Nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur prüfen auch andere norddeutsche Städte das Modell. Die Bohmter Verwaltung hat ihr von der EU mitfinanziertes Projekt außer in Hamburg auch in Wolfenbüttel und Rotenburg/Wümme vorgestellt. Vertreter aus Bremen, Bremerhaven und Bad Salzuflen seien nach Bohmte gereist, um sich vor Ort zu informieren, berichtete eine Mitarbeiterin von Bürgermeister Klaus Goedejohann (CDU). Das benachbarte Osnabrück erarbeitet derzeit einen neuen „Masterplan Mobilität“, in dem „Shared Space“ eine Rolle spielen könnte. Auch in Göttingen und Lüneburg wird das Thema diskutiert. DPA/TAZ