Aus für Frauenreferat
: Männer klatschen Beifall

Merkwürdig: Da gibt es im Internet eine Petitionsseite zum Erhalt des Asta-Frauenreferats an der Hamburger Uni. Und wer tobt sich dort aus? Männer, die der Abschaffung Beifall zollen. Von „Weibern“, von „Zicken“ ist die Rede, und das Anliegen der Frauen, einen Raum für sich zu haben, wird als „sexistisch-reaktionärer Müll“ abgetan.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

An diesen digitalen studentischen Stammtischen herrscht ein rauer Ton. Es wird übersehen, dass es in unserer Gesellschaft viele Räume gibt, in denen sich seit eh und je nur Männer aufhalten. Sportvereine zum Beispiel, die für ihre Vereinshäuser attraktive öffentliche Flächen günstig pachten, dürfen Frauen per Satzung ausschließen.

Die autonomen Frauenreferate, die es an anderen norddeutschen Unis noch gibt, sind ein Angebot an Frauen, ohne den Männern zu schaden. Diese haben meist zahlreiche andere Anlaufstellen, um sich kulturell, sportlich, gesellschaftlich oder politisch zu engagieren.

Und doch gibt es natürlich heute auch für junge Männer Probleme. Gerade in der Schule werden Jungs zu Verlieren, weshalb nach dem Prinzip des Gender Mainstreaming seit einigen Jahren auch Projekte für Jungs entstehen – und niemand spricht von Geldverschwendung.

Die Schließung des Frauenreferats ist ein Fehler. Sie ruft Haltungen auf den Plan, die frau längst für überholt hielt.