DER RECHTE RAND
: Braune Weihnacht

Den Abend wird die „Argemeinschaft“ „artgläubig“ gestalten. Der Weihnachtsbaum wird mit Wachslichtern und Äpfeln geschmückt, es gibt Julleuchter und Mett. Das jedenfalls sind die Vorschläge, die die „Artgemeinschaft – Germanische Glaubensgemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung“ auf ihrer Website macht.

Bereits am vergangenen Samstag hat die Artgemeinschaft um den NPD-Bundesvize Jürgen Rieger ihre Vorweihnachtsfeier ausgerichtet. „Das wichtigste Fest bei allen Deutschen hat ja an sich nichts mit Jesus zu tun“, schreibt Rieger, der mehrere Bücher über die „Artgläubigkeit“ veröffentlichte.

Bei ihrer Feier im niedersächsischen Niederhaverbeck wollte Riegers Artgemeinschaft auch mit dem „ureigenen“ Brauchtum den „Artglauben“ stärken – jenseits des „Judä-Christentums“. Den Ort hatte sie auf der Einladung nicht genannt. Wie im vergangenem Jahr.

Am Nachmittag trafen in der Gaststätte Eickhof auch Familien ein. Für 70 Personen, so der Wirt, war der Tag ausgerichtet – angeblich gehören dem Verein 500 Mitglieder an. Um 16 Uhr begann die Feier. Kuchen stellte der Wirt, Gebäck mit vermeintlich heidnischer Symbolkraft brachte die Artgemeinschaft mit. Gegenüber des Eickhofes war das Holz für das Wintersonnenwendfeuer aufgeschichtet.

Die heidnisch-völkische Glaubensgemeinschaft betont: „Die Artgemeinschaft ist kein ‚Schönwetterverein‘, der friedlich bei Kaffee und Kuchen ein wenig von der Vergangenheit schwärmt.“ Sie seien „ein Kampfverbund“. Beim Eintritt muss man die „Volkszugehörigkeit“ angeben. Der Grund: „Das Sittengesetz in uns gebietet gleichgeartete Gattenwahl, die Gewähr für gleichgeartete Kinder“.

Die „heiligen Nächte“ begannen für Rieger allerdings ärgerlich. Dass nun bekannt wurde, dass seine Artgemeinschaft seit Jahren in den Eickhof einkehrt, dürfte für Verstimmung sorgen.