Schule in Niedersachsen
: Nur die erste Rettungsaktion

Brandherde wohin das Auge blickt: In Niedersachsens Schulen hat Ex-Minister Bernd Busemann jede Menge Baustellen hinterlassen, die seine Nachfolgerin Elisabeth Heister-Neumann nun abarbeiten muss. Es ist schwer für einen Lehrer, seinen Schülern Vertrauen in die Demokratie einzuflößen, wenn ihm selbst durch einen Polit-Ukas droht, dass er seine Überstunden erst am St. Nimmerleinstag abfeiern kann.

KOMMENTAR VON KAI SCHÖNEBERG

Wegen des von den Verbänden angemahnten Vertrauensschutzes ist der neue Entwurf zu den Arbeitszeitkonten, den Heister-Neumann angekündigt hat, mehr als überfällig. Dass eine Verschiebung des Abbummelns sogar mit „Zinsen“ vergolten werden soll, dürfte viele Arbeitnehmer neidisch machen.

Dass die Landesregierung auf diese Gewerkschaftsforderung eingeht, ist ein Zeichen für ihre totale Niederlage. Es war schließlich schon seit 1998 bekannt, dass ab dem kommenden Schuljahr der Abbau der Überstunden beginnen sollte.

Wenn am Donnerstag die Lehrer trotzdem demonstrieren, zeigt das weiteren angestauten Frust – und, dass weitere Rettungsaktionen nötig sind. Eine Lösung für das sich abzeichnende Problem des Lehrermangels in einigen Fächern ist nicht in Sicht. Genauso wenig wie ein tragfähiges Konzept für das Überleben der aussterbenden Hauptschulen.