taz.bremen Geburtstag 03.12.: 30 Jahre lokal und kritisch

Zum Geburtstag schenkt die taz.bremen sich und Ihnen einen Kinotag, von 16.30 Uhr bis 24 Uhr im City 46.

Bild: Hannes von der Fecht

Wenn man 30 wird - hat man keine große Lust auf die ganz große Riesenparty. Aber: Mit Freunden drauf anstoßen und alle ins Kino einladen, das muss noch drin sein. Und so geht es auch der taz.bremen, die dieses Jahr feiert, dass seit Herbst 1986 hier eine kleine, unbeugsame Redaktion Geschichten recherchiert, schreibt und gestaltet über das, was sie und sich in und um Bremen bewegt.

Und weil die Bremer taz-Redaktion die ganze Stadt liebt, lädt sie am 3. Dezember ab 16. 30 Uhr alle ein, die kommen wollen, im City 46 Filme über das gefährliche, nervenaufreibende und mitunter brüllend-komische Geschäft des Journalismus zu gucken, gemeinsam darüber nachzudenken - und sich darüber zu unterhalten.

Dass Bremen diesbezüglich momentan eine Insel der Seligen ist, daran erinnert der Dokumentarfilm „Ein Artikel zuviel“: Der 2008 mit dem Václav Havel-Preis ausgezeichnete Film des Schweizer Dokumentaristen Eric Bergkraut würdigt die Arbeit, der an Vladimir Putins 54. Geburtstag, im Oktober 2006 ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja. Eine Einführung zur wachsenden Aktualität dieses Films gibt Osteuropa-Forscher Professor Wolfgang Eichwede von der Uni Bremen.

Weltumspannende Skandale beginnen im Lokalen

Im Anschluss an einen Sektempfang mit einem Grußwort der stellvertretenden Chefredakteurin der taz, Katrin Gottschalk, zeigen wir „Spotlight“ von 2015: Ein Film, der auf einzigartige Weise die Lust an der Recherche erzählt, die Lust daran, ein Thema zu erfassen, zu enthüllen und zu durchdringen.

Der aber auch daran erinnert, dass selbst weltumspannende Skandale ihren Anfang im Lokalen haben – und der auf die Gefahr aufmerksam macht, die gerade wegen ihrer Traumata anstrengenden Stimmen von deren Opfern zu ignorieren. Nach diesem mit zwei Oscars prämierten Werk, stellt sich die Bremer taz-Redaktion den Fragen zu ihrer journalistischen Arbeit.

Als cineastisches Bonbon zum Abschluss zeigen wir Howard Hawk's „His Girl Friday“ von 1940. Es ist eine von zahlreichen Verfilmungen der Screwball-Komödie „Front Page“ von Ben Hecht und Charles MacArthur, die beweist, dass JournalistInnen stets mehr mit ihrem Beruf verheiratet sind, als mit irgendwem sonst.

In das Geheimnis ihres filmischen Erfolgs führt Wilfried Hippen ein. Dabei verrät der Jury-Vorsitzender der deutschen Filmbewertungsstelle (FBW) und Kino-Kritiker der taz.bremen auch, warum die Version mit Cary Grant und Rosalind Russell die beste ist, und zugleich einer der witzigsten Filme ist, die je gedreht wurden.

• 16.30 Uhr | Einlass

• 17.00 Uhr | „Ein Artikel zuviel – Anna Politkowskaja und das System Putin“ (D/CH 2008, 83 Minuten) Einführung durch Wolfgang Eichwede, emeritierter Professor für Politik und Zeitgeschichte Osteuropas

• 18.00 Uhr | Sektempfang mit einem Grußwort von Katrin Gottschalk, stellvertretende Chefredakteurin der taz

• 19.00 Uhr | „Spotlight“ (USA 2015, 129 Minuten, OmU)

Anschließend Gespräch mit RedakteurInnen der taz.bremen über die Realität der journalistischen Arbeit

• 22.00 Uhr | „His Girl Friday“ (USA 1940, 92 Minuten, dF, s/w)

Einführung durch Wilfried Hippen, Filmkritiker der taz.nord

Wann: Samstag, 3. Dezember 2016

Wo: City 46, Birkenstr. 1, 28195 Bremen

Eintritt frei.