taz.lab 2017 – Die drei Fragen (IX): „Ich habe kein Land“

Autorin Heike-Melba Fendel ist Patin beim diesjährigen taz.lab. Wir haben sie gefragt, was ihr der Begriff „Heimat“ bedeutet.

Bild: taz

taz: Was denken Sie, wenn Sie meinland hören?

Heike-Melba Fendel: Ich habe kein Land.

Sie sind Mitbegründerin der Ini­tiative „Wir machen das“. Was machen Sie?

Wir machen das“ arbeitet daran, geflüchteten Menschen eine Heimat und eine Perspektive zu bieten, die über die sogenannte Grundversorgung hinausgeht.

ist eine deutsche Künstler- und PR-Agentin sowie Buch­autorin. Auf der Buchmesse Leipzig 2017 befragten taz-Chefredakteur Georg Löwisch und taz-Chefreporter Peter Unfried die Autorin zu ihrem neuen Buch...

    In Ihrem Roman „Zehn Tage im Februar“ taucht eine Frau in Traumwelten ein und wirkt dabei heimatlos. Was bedeutet Heimat für Sie?

    Dem Roman vorangestellt ist ein Zitat von Barbara Stanwyck aus Fritz Langs „Clash by night“: „Home is where you come when you run out of places.“ Diese Einschätzung teile ich.

    Sie kritisierten Medien, die Björn Höcke zu viel Aufmerksamkeit schenken. Was macht Heimatvorstellungen à la AfD so beliebt bei manchen?

    Dass sie Heimat, Deutschsein und Deutschtum zu einer Abgrenzung zu allem „Fremden“ verbinden und andersartig Identität durch Abgrenzung konstituieren.

    Das Interview führte Volkan Ağar, taz.meinland-Redakteur.