Eine Synthese aus Palast und Schloss

Die Grünen-Politikerin Franziska Eichstädt-Bohlig kann sich auf dem Berliner Schlossplatz zwei Gebäude vorstellen. Ein Teil des Palastes der Republik könnte durch moderne Architektur weiterentwickelt werden und ein zweiter Bau als historische Rekonstruktion eines Teils des Stadtschlosses entstehen, sagte Eichstädt-Bohlig gestern. Die Politikerin ist Mitglied der Expertenkommission „Historische Mitte Berlins“, die ein Konzept für den verödeten Schlossplatz entwickeln soll und heute zum ersten Mal tagt. Die Aufgabe der Kommission werde es zunächst sein, den bisherigen „Gebäude- und Architekten-Streit“ zu beenden und eine Lösung zu finden, in der sich möglichst viele wiederfinden, so Eichstädt-Bohlig. Für die Finanzierung eines historisch rekonstruierten Schloss-Gebäudes müsse ein Spendenkonzept nach Vorbild der Dresdner Frauenkirche erarbeitet werden, forderte die Politikerin. Sie halte es nicht für notwendig, dass der Staat privaten Investoren ein Gebäude bezahle. Dagegen sollte ein weiterentwickeltes, modernes Palast-Gebäude – vielleicht nach Centre-Pompidou-Vorbild – „mit öffentlichen Aufgaben auch öffentlich finanziert werden“. Daher würde sie ein bereits vorgeschlagenes Medienzentrum favorisieren. Eine solche Nutzung würde viel Publikum anziehen. Ein Museum dagegen hält Eichstädt-Bohlig für weniger akzeptabel. DDP

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