Atomtransport nach Grohnde: „Alles schön und friedlich“

Ein Plutoniumlieferung aus dem britischen Sellafield hat das AKW Grohnde erreicht. Die Brennelemente wurden ohne Zwischenfälle per Schiff und Lastwagen transportiert.

Das bisschen Blockade … Bild: dpa

NORDENHAM dpa | Der umstrittene Atomtransport aus dem britischen Sellafield ist am frühen Montagmorgen im Atomkraftwerk Grohnde in Niedersachsen angekommen. Auf dem letzten Transportabschnitt von Nordenham in der Wesermündung in das AKW bei Hameln habe es keine größeren Zwischenfälle gegeben, teilte die Polizei Oldenburg mit.

„Wir sind sehr zufrieden, es war alles sehr friedlich“, sagte ein Sprecher am Montagmorgen. Die auf zwei Spezial-Lastwagen montierten Behälter mit den acht Brennelementen waren am Sonntagnachmittag mit dem Schiff „Atlantic Osprey“ aus Sellafield in der Wesermündung angekommen.

Am Abend verließen die Lastwagen begleitet von der Polizei und unter Protestrufen von Demonstranten das Hafengelände. Ohne größere Zwischenfälle erreichte der Transport dann nach knapp fünf Stunden das Ziel in Grohnde.

Sogenannte Mischoxid-Brennelemente (MOX) bestehen aus Uran und Plutonium. Sie werden aus Atommüll gewonnen. Bei ihrer Herstellung wird in Wiederaufarbeitungsanlagen aus abgebrannten Brennelementen Plutonium und noch verwertbares Uran herausgetrennt. Anschließend werden in einer gesonderten Fabrik neue Brennstäbe angefertigt.

Atomkraftgegner sehen die MOX-Brennstäbe sehr kritisch - vor allem nach dem Reaktorunglück von Fukushima. Nach Angaben des Greenpeace-Experten Heinz Smital strahlen diese stärker als die reinen Urandioxid-Brennstäbe. Außerdem sei ihre Temperatur schlechter zu regulieren. „Die Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze ist wahrscheinlicher.“ (dpa)

Nach Angaben von Umweltschützern enthalten die sogenannten Mischoxid-Brennelemente (MOX) hochgiftiges Plutonium und stellen ein unkalkulierbares Risiko dar. Gegner des umstrittenen Transports waren bereits am Samstagabend zu Mahnwachen nach Grohnde gekommen.

Knapp 60 Demonstranten fanden sich nach Polizeiangaben am Atomkraftwerk ein. Wegen des in der Nacht zum Montag einsetzenden Regens habe am Ende aber nur noch knapp ein Dutzend Demonstranten die beiden Transporter in Empfang genommen. „Es ist alles schön und friedlich“, lobte ein Sprecher der Polizei das Verhalten der Demonstranten. Diese bedankten sich über Twitter bei der Polizei: ":-) Gute Arbeit!"

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