Der dritte Neue

Die Kunsthalle Wilhelmshaven hat einen neuen Leiter: Den Emdener Kunsthistoriker Daniel Spanke

Ein in der Kunstszene ungewöhnlicher Karrieresprung ist Daniel Spanke gelungen. Der 36 Jahre alte promovierte Kunsthistoriker, noch bis Ende Juli Volontär an der Kunsthalle Emden , übernimmt am 1. September die Leitung der Kunsthalle Wilhelmshaven. Der Trägerverein bestätigte gestern entsprechende Medienberichte. Für den überregional ausgeschriebenen Posten hatte es den Angaben zufolge 40 Bewerbungen gegeben.

Innerhalb von knapp vier Jahren ist Spanken nun schon die dritte Neubesetzung der Kunsthallen-Leitung, zu der auch die Geschäftsführung gehört. Die Vorgängerin Ute Riese verließ bereits im April zur Halbzeit ihres Fünfjahresvertrags Wilhelmshaven, um unbefristet Kustodin im Leverkusener Museum Schloss Morsbroich zu werden. Ihr internationales Avantgarde-Programm hatte zwar in der Fachwelt viel Beifall gefunden, bei den Kunstfreunden an der Jade allerdings weniger: So sanken die Besucherzahlen von 9.400 (1998) auf knapp 5.500 im vergangenen Jahr.

„Vielfalt im Ausstellungsprogramm und Vermittlungsarbeit vor Ort“, ist Spankes Vision für die Kunsthalle Wilhelmshaven. Der Experte für die Malerei des 20. Jahrhunderts plant die Einführung von „Nachbarschaftstreffs“ nach Emder Vorbild. Seine Ausbildung hat Daniel Spanke als Kurator der jetzt eröffneten ersten westeuropäischen Werkschau des jüdisch-russischen Malers Grisha Bruskin beendet. Besitzerin und Geldgeberin der Kunsthalle Wilhelmshaven, die keine eigene Sammlung hat, ist die Stadt, Betreiberin der Verein der Kunstfreunde für Wilhelmshaven. dpa