Antifa reizt zu Tränen

■ Zwischenfall bei Demo gegen Brandanschläge in Blumenthal

Etwa 100 junge AntifaschistInnen haben am Samstag Vormittag in Bremen-Blumenthal demons-triert. Anlass waren die Brandanschläge, die vor zwei Wochen auf zwei überwiegend von Türken bewohnte Häuser in der George-Albrecht-Straße verübt wurden. Während des Demonstrationszuges kam es in der Landrat-Christians-Straße zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen einigen DemonstrantInnen und einer Gruppe rechter Jugendlicher. Dabei wurde einer der Rechten mit Tränengas an den Augen verletzt. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo seine Augen ausgespült wurden.

Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Zwischenfall beim Hotel Union, in dem sechs Rechte Getränke zu sich nahmen. Sie hätten nicht versucht zu stören, seien aus der Demonstration heraus angegriffen worden. Die Polizei, die den Demonstrationszug begleitete, habe die beiden Gruppen allerdings schnell wieder getrennt. Festgenommen wurde niemand, obwohl rund 60 Polizisten im Einsatz waren. Die Polizei ermittelt nun gegen unbekannt wegen Körperverletzung. Zu weiteren Zwischenfällen kam es nicht. Der Protestzug verlief laut Polizei im weiteren friedlich bis zur Abschluss-kundgebung auf dem Blumenthaler Marktplatz um 13 Uhr.

Bereits am Mittwoch hatten 700 Menschen friedlich gegen Gewalt demonstriert. Kirchengemeinden aus Bremen-Nord hatten gemeinsam mit zahlreichen Moscheen zu der Kundgebung aufgerufen, zu der auch Bremer PolitikerInnen gekommen waren. Nach wie vor ist unklar, wer die Anschläge verübt hat und ob ein fremdenfeindliches Motiv dahinter steckt.

jank