Airbnb wehrt sich gegen Kritik: Steuern wären doch okay

Über Online-Dienste wie Airbnb können Privatleute ihre Wohnung an Touris vermieten. Manche Städte wollen dem einen Riegel vorschieben. Airbnb will jetzt verhandeln.

Jeder kann Vermieter werden. Bild: dpa

BERLIN dpa | Die Immobilien-Mietplattform Airbnb hofft auf eine Einigung im Streit mit Behörden in mehreren Ländern. Mitgründer Nathan Blecharczyk sagte am Dienstag in Berlin, er verstehe Bedenken „gegenüber Nutzern, die das im großen Stil machen“. Wenn klar sei, wo die Grenze liege, könnten diese Nutzer von der Plattform ausgeschlossen werden. Über Webseiten wie Airbnb, 9flats oder Wimdu können Menschen Wohnräume tage- oder wochenweise vermieten.

Gleich in mehreren Städten hatten die Behörden ein kritisches Auge auf solche Angebote geworfen. Hamburg fahndet nach illegalen Untervermietungen. Der New Yorker Staatsanwalt verdonnerte Airbnb zur Herausgabe der Daten von 15.000 Nutzern, um von gewerbsmäßigen Vermietern die gesetzliche Hotelsteuer einzutreiben.

Das Unternehmen wehrt sich gegen die Forderung. Sie sei „übermäßig weit gefasst“, sagte Blecharczyk. Er betonte, Airbnb sei an einer Einigung gelegen. „Wir würden gerne eine allgemeine Vereinbarung über Steuern, Regulierung, Eigentumsgruppen und all diese Dinge finden“, sagte er in Bezug auf den New Yorker Fall.

„Wir glauben, dass unsere Nutzer Steuern bezahlen sollten“, sagte er. „Sie wissen nur nicht, wie.“ Denn die Wohnungsvermieter passten häufig nicht in ein gesetzliches Schema, das etwa eine Gewerbeanmeldung vorsieht. In den Tipps der Webseite für Gastgeber findet sich kein Hinweis darauf.

Angebot in 40.000 Städten

Nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen müssen die Nutzer gewährleisten, dass Angebote und Buchungen „allen geltenden Gesetzen, Steueranforderungen, Regeln und Bestimmungen entsprechen“. Die meisten Airbnb-Vermieter seien Privatleute, die Wohnungen anbieten, in denen sie selbt leben, sagte Blecharczyk.

Airbnb will nun mit den Behörden verhandeln, zunächst in den Städten, wo der Dienst am meisten genutzt wird. Das Angebot gibt es in fast 40.000 Städten. Wie viele Leute damit beschäftigt sind, wollte Blecharczyk nicht genau sagen. Im Politikteam von Airbnb arbeiteten „eine Handvoll Menschen“, erklärte er. Nach eigenen Angaben wickelte das Unternehmen in diesem Jahr bisher fünf Millionen Übernachtungen ab. Seit der Gründung Ende 2007 seien es insgesamt neun Millionen gewesen.

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