Specht der Woche 15.10.2018: Was ich mir vom Radio wünsche

Christian Specht ist dafür, dass Menschen mit Behinderung einen Sendeplatz bei Radio multicult.fm bekommen.

Bild: Christian Specht

Auf dem Bild ist ein Radiostudio zu sehen. Es ist das Freie Radio multicult.fm in der Marheineke Markthalle in der Bergmannstraße. Die feiern bald ihren 10. Geburtstag.

Nachdem das Radio Multikulti beim RBB eingestellt wurde, entstand multicult.fm. Ich höre das jeden Morgen. Manchmal reden sie über politische Themen, manchmal werden Projekte eingeladen, die dann über ihre Arbeit sprechen.

Mein Wunsch war immer, dass auch Menschen mit Behinderung einen Sendeplatz bekommen und berichten, wie sie die Stadt erleben und was gerade los ist. Ich habe auch Kontakt zu den Leuten vom Radio und ihnen das vorgeschlagen. Ich war sogar im Studio. Da kann man momentan aber nicht mit dem Rollstuhl rein. Das müsste erst noch rollstuhlgerecht umgebaut werden.

Das Problem ist, dass bei multicult.fm alle ehrenamtlich arbeiten, also kein Geld bekommen. Bei der taz haben sich Leute dafür eingesetzt, dass ich bleiben darf und hier einen Schreibtisch habe und sogar Geld für meine Bilder bekomme. Das wünsche ich mir vom Radio auch.

Protokoll: Julia Wasenmüller

Christian Specht, 49, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

• Unter dem Motto „Kunst im Paritätischen“ zeigt der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin eine Werkschau mit Zeichnungen von Christian Specht aus seiner Serie „Specht der Woche“. Die Schau wird in den Tagungsräumen des Paritätischen in der Brandenburgischen Straße 80 in Berlin-Wilmersdorf präsentiert.

 

• Die Vernissage fand im Mai 2018 statt. Interessierte Besucher*innen können sich bei den Mitarbeitenden vor Ort nach den kommenden Öffnungszeiten der Schau erkundigen: 030 - 860 010