Xenophobie in Südafrika: Soldaten gegen Fremdenfeindlichkeit

In Südafrika werden Einwanderer immer wieder zum Ziel brutaler Übergriffe. Nun kämpft die Armee in Johannesburg und Teilen Kwa-Zulu Natals gegen die Täter.

16. April 2015: Proteste gegen Xenophobie im südafrikanischen Durban Bild: dpa

JOHANNESBURG rtr/dpa | Zur Bekämpfung der Gewaltwelle gegen Einwanderer setzt Südafrika künftig auf die Armee. In kritischen Gebieten kämen Soldaten zum Einsatz, um die Übergriffe zu stoppen, sagte Verteidigungsministerin Nosiviwe Mapis-Nqakula am Dienstag. Dies betreffe unter anderem das Township Alexandra in der Handelsmetropole Johannesburg und Teile von Kwa-Zulu Natal.

In Alexandra sei am Vorabend ein Paar aus Simbabwe angeschossen worden, teilte die Ministerin weiter mit. Am Samstag war dort ein Mosambikaner getötet worden. Die Ministerin erläuterte zunächst nicht, wie viele Soldaten nach Alexandra geschickt würden.

In den vergangenen drei Wochen waren in Südafrika immer wieder Einwanderer zum Ziel von Übergriffen geworden. Sieben Menschen wurden getötet. Dutzende von Ausländern aus anderen afrikanischen Staaten geführte Geschäfte wurden geplündert. Hunderte Menschen aus Simbabwe, Malawi und anderen Staaten haben seither in improvisierten Flüchtlingslagern Zuflucht gesucht.

Auslöser der Gewalt ist offenbar ein Aufruf des Zulu-Königs Goodwill Zwelithini, der lokalen Medien zufolge Ausländer zum Verlassen Südafrikas aufforderte. Er hat erklärt, seine Äußerungen seien falsch ausgelegt worden. 2008 waren bei ähnlichen Übergriffen mehr als 60 Ausländer in Südafrika getötet worden. Als Ursache wurde die Frustration Einheimischer etwa über die hohe Arbeitslosigkeit gesehen.

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