Entschädigung für Rana-Plaza-Opfer: Benetton zahlt 1,1 Millionen Dollar

Der Textilkonzern zahlt doppelt so viel wie gefordert. Im Hilfsfonds für die Hinterbliebenen des Fabrik-Einsturzes in Bangladesch fehlen noch immer 9 Millionen Dollar.

Ein Bild des Schreckens: die Trümmer von Rana Plaza. Bild: dpa

ROM afp | Knapp zwei Jahre nach dem Einsturz des Textilfabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesch mit 1.138 Todesopfern hat der italienische Modekonzern Benetton eine Millionenzahlung für die Opfer angekündigt. Benetton zahle 1,1 Millionen Dollar (eine Million Euro) in einen Entschädigungsfonds und damit doppelt soviel wie von Experten empfohlen, erklärte das Unternehmen am Freitag. Mit dieser Entscheidung wolle der Konzern zeigen, wie wichtig ihm die Unterstützung der Hinterbliebenen sei, erklärte Benetton-Manager Marco Airoldi.

Beim Einsturz des Rana-Plaza-Komplexes am 24. April 2013 waren 1.138 Textilarbeiter ums Leben gekommen, mehr als 2.000 weitere Menschen wurden verletzt. Zahlreiche westliche Firmen hatten in dem Gebäude Kleider nähen lassen. Ermittlungen zufolge stürzte es unter dem Gewicht illegal errichteter Stockwerke und schwerer Maschinen ein.

Für die Entschädigung von Hinterbliebenen und Verletzten wurde ein Fonds eingerichtet, den die internationale Arbeitsorganisation ILO kontrolliert. Der Fonds soll insgesamt 30 Millionen Dollar einsammeln, neun Millionen fehlen noch. Immer wieder wird ein mangelndes Engagement der westlichen Firmen beklagt, die im Rana-Plaza-Komplex Kleidung fertigen ließen.

Nach dem Unglück hatte Benetton zunächst geleugnet, dass es in dem Komplex produzieren ließ. In einer Online-Petition hatten mehr als eine Million Menschen den Modekonzern aufgefordert, sich an dem Entschädigungsfonds zu beteiligen. Dalia Hashad von der Kampagne Avaaz erklärte, Benettons Schritt sei ein Signal an andere Unternehmen: „Wenn Arbeiter sterben, kann man nicht einfach davonlaufen.“

Alle Blicke richteten sich nun auf andere Firmen wie Walmart, JC Penney, Carrefour und The Children's Place, die bislang noch nicht gezahlt hätten.

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