Beschluss der Europäischen Union: Mehr Kontrollen im Schengen-Raum

Mehr als 500 Millionen Menschen reisten 2014 in Länder des Schengen-Abkommens ein. Aus Angst vor Anschlägen sollen mehr Pässe auf Fälschungen überprüft werden.

Ein Polizist am Tatort eines Anschlags in Kopenhagen im Februar 2015. Mehr Kontrollen sollen für mehr Sicherheit sorgen, so die Idee der EU. Bild: ap

BRÜSSEL ap/rtr | Die Europäische Union hat eine schärfere Kontrolle von EU-Bürgern bei der Einreise in den Schengen-Raum beschlossen. Die ab Juni geltenden Maßnahmen seien gegen Kämpfer aus Kriegsgebieten und andere gefährliche Personen gerichtet, hieß es am Donnerstag nach einem Treffen der EU-Innenminister in Brüssel.

Die Grenzschützer werden nach Angaben von EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos bei den systematischen Personenkontrollen eine Liste von Risikoindikatoren verwenden. Einzelheiten zu diesen Indikatoren wurden unter Hinweis auf Sicherheitsbedenken nicht genannt. Die Liste wird Avramopoulos zufolge in den kommenden Wochen fertiggestellt.

Gegenwärtig wird an den Schengen-Grenzen bei etwa 30 Prozent der Reisenden elektronisch geprüft, ob ihre Pässe gestohlen wurden oder gefälscht sind. Die Minister lehnten den Vorschlag ab, alle Pässe zu prüfen, weil dies zu erheblich längeren Wartezeiten an Flughäfen führen dürfte. Der Ruf nach strengeren Grenzkontrollen war nach dem Charlie Hebdo-Anschlag in Frankreich laut geworden.

2014 reisten geschätzt 564 Millionen Menschen in Länder des Schengen-Abkommens ein oder aus. 22 der 28 EU-Staaten nehmen an dem Abkommen teil. Am Freitag wollen die EU-Justizminister darüber beraten, wie verhindert werden kann, dass Menschen in Gefängnissen radikalisiert werden.

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