Soziale Schere treibt Bedürftige zur Tafel: Steigende Nachfrage

Mehr als 900 gemeinnützige Tafeln gibt es bereits in Deutschland. Spenden und die „Abfälle“ aus den Supermärkten können Bedarf nicht decken.

Anstehen für die Lebensmittelration. Bild: dpa

WIESBADEN epd | Die bundesweit mehr als 900 gemeinnützigen Tafeln versorgen immer mehr Bedürftige mit Lebensmitteln. Zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Menschen kommen nach Schätzungen des Bundesverbandes Deutsche Tafeln inzwischen zu den mehr als 3.000 Ausgabestellen in ganz Deutschland.

In jüngster Zeit suchten vermehrt Studenten und Flüchtlinge die Tafeln auf, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes, Jochen Brühl, am Dienstag in Wiesbaden.

Nach Angaben von Brühl engagieren sich bundesweit fast 60.000 Menschen ehrenamtlich für die Tafeln. Zwar steige erfreulicherweise die Spendenbereitschaft von Supermärkten, Lokalen und Firmen, aber nicht im selben Ausmaß wie die Nachfrage der Bedürftigen.

Armut sei in der reichen Bundesrepublik nach wie vor groß, obwohl andererseits pro Haushalt jährlich bis zu 80 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen würden, sagte Brühl.

In der hessischen Landeshauptstadt findet vom 5. bis 7. Juni das 20. Bundestreffen der ehrenamtlichen Tafel-Helfer statt. Die ersten Tafeln in Deutschland wurden 1993 eingerichtet. Inzwischen kommen laut Brühl aus Ländern wie der Ukraine und Portugal Anfragen, wie sich die deutschen Tafeln organisieren.

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