„De:Bug“ vor dem Ende: Schnittstelle zum Glück

180 Ausgaben lang berichtete „De:Bug“ über elektronische Lebensaspekte, von Musik über Netzpolitik bis zu Gadgets. Nun erscheint wohl das letzt Heft.

Nur echt mit dem Doppelpunkt: Die De:Bug. Bild: De:Bug

BERLIN taz | „Wahrscheinlich“ werde die nächste Ausgabe von De:Bug die letzte sein, schrieb Geschäftsführer Sascha Kösch in einem Eintrag auf der Website des Magazins. De:Bug, das Magazin für „elektronische Lebensaspekte“, steht also vor dem Aus.

Ein unabhängiges Magazin zu machen sei in den letzten Jahren immer schwieriger gewesen, „und die Beine, die man sich dafür ausreißen musste, wachsen auch nicht nach“, schreibt Kösch. Bedeutet: Printmagazine rechnen sich immer weniger – und Online-Angebote angesichts der Gratiskultur sowieso nicht.

Es habe immer wieder Ideen für Mischkalkulationen und alternative Modelle gegeben, um das Heft querzufinanzieren – „allein die Umsetzung aus dem Flickenteppich der Unabhängigkeit heraus erwies sich aber immer als unmöglich. Dann doch lieber mit Liebe die nächste Ausgabe machen“, sagt Kösch, der 1997 mit Mercedes Bunz, Riley Reinhold und Benjamin Weiss De:Bug gegründet hatte, damals noch unter dem Namen Buzz als Nachfolgemagazin der Techno-Zeitschrift Frontpage.

Bald folgte die Umbenennung in De:Bug nach dem Wort „debuggen“, was den Test eines Computerprogramms oder Systems auf Fehler bedeutet. De:Bug machte mit der Selbstbeschreibung als Magazin für „elektronische Lebensaspekte“ ein breites Themenspektrum auf, von Musik über Netzpolitik zu Gadgets und Technik – eine Vielfalt, die das Heft über 180 Ausgaben in 18 Jahren trug.

„Wir wollten immer Schnittstelle zum Glück sein“, schreibt Kösch, der auch nicht ausschließt, dass es in irgendeiner Form weitergeht, nur eben nicht mehr im Selbstverlag einiger kreativer Idealisten. Nicht umsonst überschreibt er die Ankündigung des Abschieds mit „Willst Du eine Zeitung kaufen?“ Wenn sich eine „sinnvolle Möglichkeit“ ergebe, würde man auch weitermachen.

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