Aufklärung in Singapur: Ist Homosexualität eine Krankheit?

Auf der staatlichen Webseite können sich Teenager in Singapur über gleichgeschlechtliche Liebe informieren. Das Angebot stößt auf sehr unterschiedliche Reaktionen.

Juni 2013: Demo für die Rechte Homosexueller in Singapur. Bild: imago/Xinhua

SINGAPUR dpa | Im gesellschaftlich erzkonservativen Singapur sorgt eine staatliche Gesundheitswebseite über Homo- und Bisexualität für Aufregung. In Zeitungen und sozialen Netzwerken liefern sich Befürworter und Kritiker eine hitzige Debatte.

„Man bekommt ja den Eindruck, dass die Regierung Homosexualität duldet“, zitiert die Zeitung MyPaper am Mittwoch. „Ein Schritt in die richtige Richtung“, lobte dagegen Jean Chong von der Lesbenorganisation Sayoni in der Zeitung.

Homosexualität ist in Singapur per Gesetz verboten und kann mit zwei Jahren Haft bestraft werden. Allerdings verfolgen die Behörden Schwule und Lesben nicht. Schwulen- und Lesbenorganisationen haben gegen das Gesetz Verfassungsbeschwerde eingelegt.

Die Webseite der Gesundheitsbehörde HPB richtet sich an Teenager und Eltern und beantwortet Fragen wie: Ist Homosexualität eine Krankheit? Wann und wie weiß ich, ob ich schwul oder bisexuell bin? Können gleichgeschlechtliche Paare eine anhaltende Partnerschaft haben? Die Antwort auf letztere Frage lautet übrigens „Ja“.

Die Behörde betont, dass die Regierung nach wie vor für Ehen zwischen Mann und Frau und traditionelle Familien eintritt. Die Webseite sei aber da, um Informationen über Sexualität sowie Empfehlungen zur Vermeidung von durch Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheiten zu vermitteln, wie ein Sprecher der Lokalpresse sagte.

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