Insolvenzverwalter sucht Geldgeber: Weiterzittern bei Weltbild

Es gibt schon Interessenten für den kriselnden katholischen Verlag Weltbild. Der Insolvenzverwalter will eine Zerschlagung vermeiden.

Lieber Gott, so darf das nicht weitergehen: Weltbild-Mitarbeiter demonstrieren in Augsburg Bild: dpa

BERLIN dpa | Bis Ende März – also innerhalb der Laufzeit des von der Arbeitsagentur gezahlten Insolvenzgeldes für die mehr als 2.000 Augsburger Beschäftigten – will Geiwitz ein Lösung finden. Es hätten sich schon einige Interessenten bei ihm gemeldet. Er habe auch schon mit mehreren möglichen Investoren gesprochen. Details nannte der Krisenmanager nicht, dafür sei es noch zu früh.

Der der katholischen Kirche gehörende Konzern hatte vor einer Woche Insolvenz angemeldet, nachdem die Kirche den Geldhahn zugedreht hat. Die Bischöfe haben allerdings Hilfen in zweistelliger Millionenhöhe angekündigt. Daher will Geiwitz nun zunächst mit dem bisherigen Eigentümer über ein Darlehen verhandeln.

Bislang ist Weltbild unter dem eigenen Namen sowie über die Tochter buecher.de im Internethandel aktiv. Zudem betreibt das Unternehmen Hunderte Buchhandlungen zusammen mit der Familie Hugendubel. Die mehr als 3.000 Mitarbeiter aus den Filialen sind bislang nicht direkt von der Insolvenz betroffen.

Für Geiwitz macht die Aufteilung in herkömmlichen Handel und Onlinegeschäft Sinn. „Wir sind in einem schwierigen Branchenumfeld, wir haben einen übermächtigen Wettbewerber“, schränkte er allerdings im Hinblick auf den Internet-Riesen Amazon ein.

Weltbild gehört den zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin. Das Unternehmen beschäftigt in Augsburg 2.200 Mitarbeiter, bundesweit rund 6.800. Der Verlag hatte am vergangenen Freitag Insolvenz angemeldet.

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